Hey ho,
seit ungefähr drei Wochen hab ich meinen iMac und arbeite mit OS X. Jetzt wollte ich mal einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben, wo’s bei meinem Umstieg gehackt hat. Und obwohl ich den Bericht eigentlich woanders gepostet habe, wollte ich den euch nicht vorenthalten.
Bevor mein iMac kam, musste ich erst noch ein paar Einkäufe erledigen:
– ein Firewirekabel 9pin auf 6pin und eins von 9pin auf 4pin, weil der iMac nur mit einer Buchse für Firewire800 kommt, ich aber noch Geräte habe, die Firewire400 sind (zum Beispiel mein Gerät mit zwei Festplattenwechslern drin). Da Firewire abwärts kompatibel ist, kein Riesenproblem, nur die richtigen Kabel brauchte ich halt
– ein MIDI-USB Adapter, da ich noch zwei alte Roland MIDI Geräte rumstehen habe (ein MT32 und ein CM64), die ich gerne für alte DOS Spiele benutze (per DOSBox auch unter OS X)
Als dann mein iMac da war, musste ich auch meine Boxen wechseln. Mein 12 Jahre alten 2.1 Dinger hatten schon lange am PC keinen Spaß gemacht, da sie sehr empfindlich auf’s Hand reagierten, auf den iMac reagierten sie gar nicht gut und haben gebrummt und gefiept… Deswegen habe ich gestern einen Logitech Z3e bei Conrad gekauft (für ca. €45,-). Der iMac hat zwar Lautsprecher und die sind auch ok, aber halt nur ok, mit richtigen Boxen macht Musikhören mehr Spaß.
Aber zurück zum Anfang.
***MP3s***
Zum Wechsel machte ich mir nur sorgen um meine Musiksammlung, die zwar unter iTunes eingepflegt war, aber nicht von iTunes verwaltet, soll heißen, in der iTunes Datenbank waren die MP3s mit festen Pfaden auf meinem PC. Also musste ich auf meinem PC in iTunes mehrere Einstellungen ändern:
– den Speicherort der Dateien musste ich auf den iTunes Ordner festlegen (dort wo iTunes normalerweise auch seine Datenbank ablegt, …/Eigene Dateien/Musik/iTunes/iTunes Musc)
– Häckchen setzen bei iTunes Ordner verwalten
– Häckchen setzen bei „Beim Hinzufügen zur Mediathek Dateien in den iTunes Ordner kopieren
– Und dann irgendwo im Menü (sorry, ich hätte das gleich aufschreiben sollen, als ich das am PC erledigte) „Mediathek zusammenführen“! ACHTUNG!!! Da jetzt alle Musikdateien in den iTunes Ordner KOPIERT werden, braucht man auf der Festplatte genug reien Speicherplatz für die Größe der MP3 Sammlung!!!
Auf dem Mac braucht man dann nur diesen gesammten iTunes Ordner (…/Eigene Dateien/Music/iTunes) in den Ordner ~/Music kopieren/verschieben. Wenn man dann iTunes auf dem Mac startet, hat er gleich die gesamte Musiksammlung parat, mit allen Bewertungen und Wiedergabelisten.
***Firefox***
Beim Firefox wollte ich auch meine Cookies/Eingaben/Bookmarks mitnehmen. Geht auch eigentlich ganz einfach, da der Firefox als Crossplatform Programm seine Daten in einem einheitlichen Format abspeichert.
Also Firefox auf dem Mac installieren, einmal starten. Dann das Profil von Windows (/Dokumente und Einstellungen/USERName/Anwendungsdaten/Mozilla/Firefox/Profiles/PROFILName) auf dem Mac nach ~/Library/Application Support/Firefox/Profiles/PROFILName kopiren. Es reicht auch, wenn man nur die *.sqlite und *.sqlite-journal Dateien einfach in den Mac Profilordner kopiert.
Und Schwuppsdiwupps, hat man auf dem Mac die Bookmarks und muss sich auf seinen Lieblingsseiten nicht extra einloggen.
***Daten***
Sonstige Daten hab ich einfach mit einem USB-IDE Adapter rüberkopiert.
***Bilder***
Da ich auf dem PC Picasa verwendet habe, hab ich es auch auf dem Mac installiert und da Picasa viele Einstellungen im Ordner der Bilder abspeichert (wie zum Beispiel Favoriten), musste ich eigentlich auf dem Mac gar nichts besonderes machen, nachdem ich meine Bilder nach ~/Pictures kopiert hatte
***Software***
Um den gleichen Komfort zu haben, wie auf dem PC hab ich folgende Software installiert:
– Adium, ein Multimessenger in der 1.4b7 Beta Version, da die Beta auch ein IRC Plugin hat
– DOSBox, DOS Emulator zum Spielen von alten DOS Spielen
– Folx, ein kostenloser Downloadmanager für OS X. Bin noch nicht 100% begeistert von dem Programm, aber ich war es gewohnt einen Downloadmanager einzusetzen, also… 🙂
– Fugu, ein SFTP Client
– The Gimp, ein OpenSource, Crossplatform Bildbearbeitungsprogramm. Hab ich auf dem PC oft verwendet und hab ich deswegen nötig 🙂
– Growl, ein Bildschirmnachtichtenanzeiger 🙂 Das Programm wird von vielen anderen Programmen als Schnittstelle verwendet um Nachrichten auf dem Bildschirm anzuzeigen. Z.B. Adium zeigt damit an, wenn bei den Messsengern sich Freunde anmelden, Firefox, wenn ein Download beendet wurde, Last.FM, welches Lied gerade anfängt, Mail zeigt eine Zusammenfassung der eingegangen eMails, usw…
– JustLooking, ein kostenloser Ersatz für IrfanView. Leider kein so guter Ersatz 🙁
– KeePassX, Passwortmanager, die *nix Variante des Windowsprogramms Keepass. Meine Passwörter hab ich vorher schon mit Keepass verwaltet.
– Last.FM, ein Programm, das „Scrobbelt“ welche Lieder unter OS X gespielt werden und fügt das dann dem Profil auf LAst.FM zu (außerdem zeigt es mit Growl an, welches Lied gerade gespielt wird)
– Logitech Harmony Remote Software, zum programmieren meiner Logitech Universal Fernbedienung
– OpenOffice, daß jetzt unter OS X eigentlich genauso aussieht, wie unter Windows.
– Rainlendar2 , ein Desktopkalender, der alles auf dem Desktop anzeigt
– Skype
– Smultron, ein kostenloser Texteditor, der etwas mehr Komfort bietet, als Apple’s Textedit, z.B. Zeilenzahlen
– Textmate, ein kostenpflichtiger Texteditor, der noch mehr Komfort bietet, ähnelt sehr Notepad++ mit seinen Features. Überlege noch, ob ich den kaufe, dafür muss ich das Programm aber noch mehr nutzen…
– Tomato Torrent, ein BitTorrent Programm. Bisher benöigt, um OpenOffice zu ziehen…
– TVBrowser, auch ein OpenSource/Crossplatform Programm, mit dem man sich anschauen kann, was im TV so läuft. Auch schon unter Windows eingesetzt
– VLC, muss ich glaub nichts dazu sagen, oder? 🙂
***Software Entwicklung***
Ich bin ja kein Softwareentwickler, aber da ich bei zwei OpenSource Projekten mitwerke und auch sonst gerne ein paar andere Projekte gerne selber kompiliere, brauchte ich unbedingt eine funktionierende Entwicklungsumgebung.
– Von Apple’s Installation DVDs hab ich erstmal xCode installiert.
– dann RapidSVN ein SVN Client mit GUI (den ich auch unter Windows nutzte)
– dann hab ich einen CVS client mit GUI gesucht. Leider scheint MacCVS, das Pendant zu WinCVS (den ich unter Windows nutzte), nicht mehr unter Leopard zu laufen. Einen guten Ersatz hab ich nicht gefunden, aber da „meine“ Projekte, sowieso SVN nutzen, ist es auch nicht so wichtig.
– Fink war das nächste, was unbedingt installiert werden musste. Fink gibt einem die „Oberfläche“ um benötigte Libraries einfach in xCode zu integrieren. Z.B. SDL, GTK usw… Eine alternative wäre auch MacPorts gewesen. Fink kenn ich vom Namen her schon länger (ein Bekannter von mir war oder ist noch involviert in der Fink Entwicklung)
Am Anfang hat dann aber trotzdem nichts geklappt, was wahrscheinlich daran lag, daß ich nicht wirklich die Dokumentation von Fink gelesen hatte…
Auf jeden Fall, gab mir jemand den Tip, doch mal meine ~/.profiles Datei anzuschaun, denn dort sollte zumindest
[code]test -r /sw/bin/init.sh && . /sw/bin/init.sh
export CFLAGS=-I/sw/include
export LDFLAGS=-L/sw/lib
export CXXFLAGS=$CFLAGS
export CPPFLAGS=$CXXFLAGS
export ACLOCAL_FLAGS=“-I /sw/share/aclocal“
export PKG_CONFIG_PATH=“/sw/lib/pkgconfig“
export MACOSX_DEPLOYMENT_TARGET=10.4[/code]drin stehn… Tat es nicht, reingeschrieben und schon klappte es auch mit dem kompilieren 🙂
***Windows Programme***
Ein paar Oldies but Goldies hab ich immer noch, die ich gerne für OS X hätte, die es aber nicht gibt. Viele sind es nicht, aber trotzdem… Und da dank Apple’s Schwenk auf Intel, auch die ganzen Virtualisierer ins Spiel kamen sollte das ja nicht so ein Problem sein… Vor allem hatte ich zwei Problemfälle, die gelöst werden sollten:
– Ansteuerung meines Plustek USB Scanners (für den es leider keine Mac Treiber gibt)
– Ansteuerung meiner steuerbaren USB-Steckdose (auch keine Mac Treiber – mit der Windows Software kann man drei Gruppen von Steckdosen ansteuern, also Saft an und ab drehn)
Als Virtualiserer gingen VirtualBox (kostenlos), Parallels und VMWare an den Start.
Was alle drei beherrschen ist der „Seamless“ Mode, das heißt die VM läuft im Hintergrund und die Windows Programmfenster laufen auf dem Mac Desktop, wie nomale Mac Programme (mit dem Unterschied, daß die Fenstergestaltung von Windows ist). Interessant ist dabei die Einbindung der Windowstaskleiste mit Start-knopf und Systray.
* VirtualBox hat ein unheimlich gutes Preis/Leistungsverhältnis, leider den hässlichsten Seamless Mode, denn die Taskleiste wird ÜBER den OS X Dock gelegt, das heißt man hat auf dem Desktop. über dem Dock einen hässlichen Streifen. Scanner und Scannersoftware funktioniert, die Kontrolle der Steckdosenleiste kann Virtualbox leider nicht an sich reissen
* Parallels
läuft gut und flüssig, hat den besten Seamlessmode, der Windows Start-Knopf ist auf das Dockicon von Parallels gelegt, der Windows Systray wird im OS X Systray angezeigt. Besser würde es nicht gehn, leider kann Parallels auch nicht meine Steckdosenleiste steuern.
*VMWare Fusion
Seamlessmode ist ok, die Taskleiste von Windows wird an den unteren Bildschirmrand gelegt, hinter das Dock von OS X. Kann Scanner und Steckdosenleiste ansteuern!
Da ich noch Student bin, konnte ich auch die Studentenlizenz erwerben für insgesamt €37,95
Und dann gibt’s da noch (Dar)Wine und Crossover (die komerzielle Version von Wine). Damit kann man Windows Programme „direkt“ starten, ohne erst eine lizensierte Windowsversion zu besitzen. Läuft auch ganz gut, die Programme haben auch das Mac Theme, die Software für Scanner und Steckdosenleiste können natürlich nicht die Hardware ansteuern. Als Codeweavers (Crossover Hersteller) vor Monaten eine Promo-Aktion machten, mit der man Crossovers kostenlos bekam, hab ich zu geschlagen, da ich schon länger mit einem Mac liebäugelte… Deswegen läuft Crossover auch bei mir und ich hab nichts zahlen müssen. Sonst würde Wine laufen (hab ich auch kurz angetestet, kaum ein Unterschied zu Crossover, außer, daß Wine halt aktueller ist).
***Problemchen und Lösungen***
Ich bin auch auf mehrere Probleme gestoßen, für die ich mehr oder weniger auch Lösungen gefunden habe.
– steinigt mich, aber ich bin Gmail Fan, meine iPhone Kontakte synchronisiere ich mit Gmail, ebenso meinen Kalender. Apple’s iCal konnte ich schnell dazu bringen mit Google Calendar zusammen zu arbeiten.
In iCal einen neuen Account erstellen, mit dem Nutzernamen von Google (nur name, nicht [EMAIL=“name@googlemail.com“]name@googlemail.com[/EMAIL]), und die Adresse [URL]https://www.google.com/calendar/dav/NAME@gmail.COM/user[/URL]
Aber um das Adressbuch mit Google zu synchronisieren braucht man Nerven…
Wenn man einen neueren iPod oder das iPhone hat, bekommt man in den Adressbuch Einstellungen die Option um mit Google zu synchronisieren (ohne iPod/iPhone muss man irgendwas irgendwohin schreiben, findet man raus im Internet :)), als Benutzername muss man [EMAIL=“NAME@gmail.com“]NAME@gmail.com[/EMAIL] eintragen.
Theoretisch müsste dann das Adressbuch anfangen zu synchronisieren aber da hackt’s oft, vor allem klappt es gar nicht, wenn man auf Google bei den Kontakten den Skype Account eingetragen hat. Apple’s Adressbuch hat das Skype Feld nicht und bricht deswegen den ganzen Sync ab… Unter [URL]http://www.google.com/support/forum/p/Google+Mobile/thread?tid=6309a13bb1296605&fid=6309a13bb1296605000462bc520e6287&hl=en[/URL] steht noch mehr 🙂
– Tastaturbelegung von Apple finde ich nach drei Wochen immer noch sehr nervig und einfach zu ungewohnt. Vor allem nerven mich, daß die Tasten Ende/Pos1 nicht so belegt sind, wei ich’s gewohnt bin. Auch daß die eckigen und geschweiften Klammern wonders liegen nerven mich. Aber eine ordentlich Suche im Netz hilft 🙂
Siehe [URL]http://www.macuser.de/forum/f113/tastaturbelegung-aendern-sache-325736/[/URL]
– Tastaturbelegung von Firefox!!!
Nachdem ich mit dem oberen Tip das Problem grundsätzlich mal erledigt hatte, machte Firefox immer noch Probleme, die Tastenbelegung war immer noch ein Greuel (vor allem Ende/Pos1)… Dann fand ich [URL]http://mavaball.net/wiki/index.php/Keyfixer[/URL] eine Extension, die das Problem fixt. Hurra!!!
– Ruezustand nicht möglich
Das verflixte Ding wollte einfach nicht im Ruhezustand bleiben, wachte immer wieder sofort auf. Ziemlich nervig… Nachdem ich dann gestern die neuen Boxen ranmachte, hatte ich die Schnauze voll und hab mal rumprobiert. Erstmal alle Programme beendet, die ich beenden konnte… kein Erfolg… USB-Geräate rumgestöpselt, bis ich dann endlich nach ner Stunde darauf kam, daß mein USB Hub so halb das Zeitliche gesegnet hatte. Der wurde nämlich nicht mehr von der USB-Quelle mit Energie versorgt, sondern nur noch von seiner Steckdose. Wenn ich den Stecker zog, war er tot, normalerweise sollte er dann immer noch mit etwas Strom versorgt werden. Zog ich desen Stecker vom iMac ab, blieb der iMac auch im Ruhezustand.
Mit diesem hub, dem Belkin 7-Port Hub, hatte ich ja schon mal Probleme (hab ich glaube ich mal auf 3DWin geschildert, aber da finde ich nichts in der Suche, aber da finde ich auch sonst nichts :)), hab ihn aber weiter verwendet, da der immer genug Kraftreserven für Geräte ohne eigene Stromversorgung, da der Belkin mit 3,8A gefüttert wurde… Na ja, ich hatte noch einen Hub und entsorge den Belkin nun für immer 🙂
Jetzt fällt mir nichts mehr ein… Noch Fragen? 🙂
[b]AW: Drei Wochen Mac OS X – Erfahrungsbericht[/b]
Danke für den Einblick… ein Frage habe ich gerade nicht, aber wirklich interessant!
LG
Dice
[b]AW: Drei Wochen Mac OS X – Erfahrungsbericht[/b]
Danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Hast da einen super Erfahrungsbericht geschrieben. Ich selber würde mir auch gerne einen Mac zulegen, da ich von der Handhabung begeistert bin, aber momentan fehlt mir leider das Geld 🙁
[b]AW: Drei Wochen Mac OS X – Erfahrungsbericht[/b]
Gern geschehen, ich wollte die Sachen veröffentlichen, bevor ich alles wieder vergesse und vielleicht hilft’s ja irgendwem 🙂
[b]AW: Drei Wochen Mac OS X – Erfahrungsbericht[/b]
Haben wollen vielleicht… beim MM schon ein paar mal vorgestanden und „gespielt“.. macht schon irgendwie spass.
So wie mit dem „I“Phone *g* macht auch spass, das Teil!
Aber ich habe hier einen relativ guten und aktuellen Rechner… vielleicht in ein paar Jahren, dann denk ich nochmal an Mac 🙂