Herzrasen beim Aufwachen: Mögliche Ursachen und Was Sie tun können

Wenn Sie nachts oder morgens mit einem Gefühl des Herzrasens aufwachen, kann das verschiedene Ursachen haben – manche harmlos, andere ernsthafter. Hier ist eine übersichtliche Zusammenfassung, was dahinterstecken könnte und wie Sie vorgehen sollten.


Mögliche Ursachen für Herzrasen beim Aufwachen

1. Harmlose oder vorübergehende Ursachen

Diese sind häufig und meist nicht besorgniserregend:

  • Stress, Angst oder Panikattacken
    Ängste, Sorgen oder ein gestresstes Nervensystem können nachts zu einem erhöhten Herzschlag führen. Albträume oder das plötzliche Aufwachen aus einem Tiefschlaf können ebenfalls ein „Herzrasen“ auslösen.
  • Koffeingehalt oder andere Stimulanzien
    Kaffee, Tee, Energy-Drinks, bestimmte Medikamente (z. B. zur Konzentration) oder Nikotin können bis in den nächtlichen Schlaf hinein wirken und den Herzschlag erhöhen.
  • Alkoholkonsum
    Alkohol kann den Herzrhythmus nachts stören. Besonders nach größeren Mengen wirkt sich dies oft in den frühen Morgenstunden aus.
  • Dehydrierung oder zu niedriger Blutzucker
    Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel (z. B. nach einer sehr geringen Abendmahlzeit) oder mangelnde Flüssigkeit können zum Herzrasen führen.
  • Schlafposition
    Liegt man auf der linken Seite, kann das Herz durch die nahe liegende Struktur der Lunge etwas „gedrückt“ werden, was ein falsches Gefühl von Herzrasen auslösen kann.
  • Regelmäßige nächtliche Atemstörungen
    Schnarchen oder leichte Apnoe (Atemaussetzer im Schlaf) können den Sauerstoffspiegel senken und damit den Herzschlag ansteigen lassen.

2. Gesundheitliche Ursachen, die abgeklärt werden sollten

Wenn das Herzrasen häufig vorkommtlang anhältbegleitende Symptome aufweist oder ernste Erkrankungen anzeigen könnte, ist ein Arztbesuch wichtig:

  • Herzrhythmusstörungen
    Vorhofflimmern, extrasystolische Herzschläge oder andere Arrhythmien können nachts auftreten. Oft merkt man sie erst, wenn man aufwacht.
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
    Eine überaktive Schilddrüse steigert den Stoffwechsel und kann zu erhöhtem Herzschlag führen – auch im Schlaf.
  • Anämie
    Ein Eisenmangel kann den Sauerstofftransport stören, wodurch das Herz stärker arbeiten muss und rasend schlägt.
  • Herzinsuffizienz oder andere Herzerkrankungen
    Bei einer geschwächten Herzfunktion kann das Organ nachts vermehrt arbeiten, was zu einem rasenden Puls führt.
  • Lungenkrankheiten
    Asthma, COPD oder Lungenentzündung können nachts zu Atemproblemen führen, wodurch das Herz schneller schlägt.
  • Fieber oder Infektionen
    Ein Infekt oder Fieber erhöht den Stoffwechsel und damit die Herzfrequenz, auch im Schlaf.
  • ** Elektrolytstörungen**
    Zu viel oder zu wenig Kalium, Magnesium oder Kalzium im Blut können den Herzrhythmus stören.

Warnzeichen: Wann Sie sofort einen Arzt aufsuchen sollten

Kommen eine oder mehrere dieser Symptome zusammen, ist dringende medizinische Abklärung notwendig:

  • Schmerz in der Brust oder Druckgefühl
  • Atembeschwerden
  • Schwindel, Benommenheit oder Ohnmachtgefühle
  • Erniedrigter Blutdruck
  • Anhaltendes Herzrasen (länger als einige Minuten)
  • Verschlechterung des Zustands
  • Fieber, Schüttelfrost oder Infektionszeichen

Bei diesen Symptomen rufen Sie besser den Notdienst (112 in Deutschland).


Was Sie jetzt tun können (Selbsthilfe und Vorbereitung auf den Arztbesuch)

1. Dokumentation

  • Tagebuch führen: Notieren Sie, wann das Herzrasen auftritt, wie lange es anhält, wie stark es ist (z. B. Pulsgefühl) und mögliche Auslöser (Kaffee, Stress, Essen, Position im Bett).
  • Begleitsymptome: Schreiben Sie auf, ob Sie gleichzeitig Schwindel, Atemprobleme, Schwitzen, Angst oder Schmerzen hatten.
  • Puls messen: Wenn Sie ein Messgerät haben, notieren Sie Ihren Herzschlag während des Ereignisses (z. B. 90–120 Schläge/min ist nicht selten, aber bei 130 + sollte ein Arzt informiert werden).

2. Lebensstil anpassen

  • Koffeinfrei abends: Verzichten Sie ab dem späten Nachmittag auf Kaffee, Tee, Energy-Drinks oder schokoladige Produkte.
  • Ausreichend trinken: Sicherstellen, dass Sie tagsüber genug Flüssigkeit zu sich nehmen (ca. 1,5 – 2 Liter).
  • Regelmäßige Mahlzeiten: Abends nicht zu spät essen, aber auch einen leichten Snack (z. B. eine Banane oder Vollkornbrot) vermeiden, um Unterzucker zu verhindern.
  • Schlafhygiene: Ruhige, dunkle Umgebung, kein Smartphone direkt vor dem Schlafengehen, entspannende Routine (z. B. Lesen, Atmenübungen).
  • Reduzierung von Alkohol: Vor allem abends keinen Alkohol konsumieren.
  • Bewegung: Regelmäßige moderate Aktivität (z. B. Spaziergänge) kann Stress abbauen und das Herz stärken.

3. Entspannungstechniken bei akuter Panik

Falls Sie nachts mit Herzrasen aufwachen:

  • Tiefes Atmen: Langsam einatmen (4 Sekunden), halten (2 Sekunden), langsam ausatmen (6 Sekunden). Wiederholen Sie dies für 2–3 Minuten.
  • Körperentspannung: Progressiv Muskeln anspannen und wieder loslassen, von den Füßen bis zum Kopf.
  • Grundeinstellung: Sich bewusst machen, dass das Ereignis meist zeitlich begrenzt ist und nicht gefährliche Ursache hat – falls Sie bereits eine Vorabklärung hatten.

4. Arztbesuch vorbereiten

Bei der Konsultation sollten Sie mitbringen:

  • Ihr Herzrasen-Tagebuch
  • Eine Liste aller Medikamente, Vitalstoffe und Supplements
  • Informationen zur Familie (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenprobleme)
  • Beschreibung Ihrer Lebensgewohnheiten (Ernährung, Schlaf, Stress)

Der Arzt könnte folgende Untersuchungen veranlassen:

  • Elektrokardiogramm (EKG)
  • 24-Stunden-EKG (Holter-Monitor)
  • Blut/tests (Schilddrüse, Elektrolyte, Blutzucker, Eisen)
  • Echokardiographie (Ultraschall des Herzens)
  • Pulmonary-Funktionstests bei Verdacht auf Atemprobleme

Fazit

Herzrasen beim Aufwachen kann viele unterschiedliche Ursachen haben – von harmlosen Stressreaktionen bis zu ernsthaften Herzerkrankungen. Da es sich um ein Leitsymptom handelt, das auch auf schwerwiegendere Probleme hinweisen kann, ist es wichtig, regelmäßige oder auffällige Fälle ärztlich abklären zu lassen.

In der Zwischenzeit helfen SelbstbeobachtungLebensstilanpassungen und Entspannungstechniken, die Belastung zu reduzieren.

Nehmen Sie bei Unsicherheiten oder häufigem Auftreten unbedingt Kontakt mit Ihrem Hausarzt oder einem Kardiologen auf. Ihre Gesundheit ist es wert, genau hinzuschauen.


Falls Sie weitere Fragen haben oder mehr zu spezifischen Gründen erfahren möchten, helfe ich gerne weiter.

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