Bewerbungen

Habe heute eine interessante Frage gelesen und die Antworten darauf haben mich irgendwie irritiertund verwundert. Ich habe mein Leben lang anscheinend meine Bewerbungen falsch geschrieben.

Die Frage würde ich zwar gerne 1:1 wiedergeben, weiß aber nicht, ob das in irgendeiner Weise ein Urheberrecht verletzt. Außerdem möchte ich meine Frage hier allgemeiner formulieren. Vorab möchte ich jedoch zusammenfassend schreiben, was die Meinungen einiger Geschäftsleute sind, die u.a. auch Bewerbungen aussortieren:

Eigenschaften wie Fleißig, Teamfähig, Flexibilität, etc. sollen nicht in Bewerbungen drinstehen. Zum einen sind diese Sachen so oder so Grundvoraussetzung, zum anderen wirden sie wie Floskeln oder abgedroschene Phrasen. Bewerbungen in denen Eigenschaften genannt werden, werden anscheinend sofort bei Seite gelegt. Stattdessen wartet man auf individuelle Bewerbungen.

[U]Die Frage nun an euch:[/U] Sollen Eigenschaften wie die oben genannten in einer Bewerbung drinstehen? Ja oder nein, mit Begründung bitte.

[U]Meine Meinung:[/U] Ich habe es so gelernt. Zum einen in der Schule, zum anderen ist es ebenso auch noch immer im Internet zu lesen. Man soll seine Eigenschaften hervorheben. Und wenn ich Pünktlich, Teamfähig und Flexibel bin, warum soll ich das nicht nennen. Selbst in Bewerbungsgesprächen wird nach Eigenschaften gefragt (zu meiner Zeit jedenfalls noch). Man soll ein Individuum sein. Ist man das als Teamplayer etwa nicht? Wenn ich lesen würde, dass jemand schreibt er sei Induviduell, dann würde ich mich fragen, ob er im Team arbeiten kann oder ob er eher eine Egoshow abziehen will. Man kann einem ja alles irgendwie negativ auslegen. So wird eine Bewerbung doch zum Spießrutenlauf. Was soll bitteschön eine individuelle Bewerbung sein? Nach Meinung der möchtegern Hobbypsychologen der Personalabteilungen ist alles, was man sonst so schön in der Schule gelernt hat nur ein Kriterium, um die Bewerbung weg zu schmeißen. Am besten man schreibt nur einen Satz rein: [I]Ich will den Job weil ich das Geld brauche![/I] Das ist kurz, knapp und vor allem ehrlich.
Wahrscheinlich ist sogar ein Lebenslauf schon zu viel, weil da die Qualifikationen drinstehen, die eh selbstverständlich für den Job sein sollten, um den man sich bewirbt. Früher hieß es immer, man solle bestimmte Regeln einhalten: Eine Mappe mit fein säuberlichem Deckblatt, etc. Nun, dass wäre mir auch zu bieder. Aber was wollen die Personalleiter denn für Bewerbungen?

Meine Meinung ist, dass eine Bewerbung genau das sein sollte, für was sie gedacht ist: Man empfiehlt sich mit seinen Qualifikationen und Eigenschaften.

8 Antworten auf „Bewerbungen“

  1. [b]AW: Bewerbungen[/b]

    Moin!

    Ich schätze mal vorab, dass wir hier grundsätzlich von deutschen Bewerbungen sprechen, oder? Bei englischen verhält sich das in Stil, Art und Weise nämlich ein wenig anders.

    Eine wirklich korrekte Antwort kann man dir nicht geben, so viel schon mal vorab. Ich hatte solche und ähnliche Gespräche schon mit einigen Personalern größerer wie kleiner Unternehmen (von der 10 Mann-Klitsche, bis hin zum ehem. Personalvorstand der Bahlsen-Werke oder auch von VWs Autovision). Zusammenfassend kann man im Kern sagen: Bewerbungen unterliegen in vielerlei Hinsicht einem gewissen Zeitgeist. Mal sollen bestimmte Angaben im Anschreiben, Lebenslauf etc. drin stehen, dann wieder nicht. Mal ist das Foto Pflicht, mal nicht, dafür aber …

    Ebenso verhält es sich mit dem geschriebenen Inhalt und den Formulierungen. Formulierungen aus den 1980er-Jahren wirken natürlich heute hölzern und altbacken, aber es darf und soll ja auch nicht zu „hip“ wirken, da es sonst die notwendige Ernsthaftigkeit vermissen lässt.

    Letztlich hängt es alles von der „Nase“ des Bearbeiters ab: Gefällt ihm schon deine Bewerbung an sich (also tatsächlich die Optik der Bewerbungsunterlagen an sich) nicht, bist du evtl. schon „raus“. Ähnlich ist es mit den von dir genannten Formulierungen. Manche Personaler sehen sie als überflüssig, weil überlicherweise gegeben und erwartet, an und sortieren dich danach aus. Andere sehen nicht jeden als teamfähig an und erwarten die Nennung, wenn du es denn bist. Häufig ist es aber gerade so, dass Leute die auch Zeugnisse schreiben, eben diese Formulierungen nicht in einer Bewerbung sehen wollen, weil sie durch Zeugnisse zu sehr darauf geprägt sind, dass die Erwähnung von „Standardangaben“ darauf schließen lässt, dass du sonst nichts anderes zu bieten hast, außer dem was sowieso erwartet wird und anderseits du evtl. das gar nicht bist, sondern es nur schreibst, weil es eben die üblichen Floskeln sind.

    Mit anderen Worten: Nimm eine Bewerbung, zeig sie fünf Personalern und du wirst wahrscheinlich ebenso viele unterschiedliche Meinungen dazu haben.

    Womit ich hingegen, als ich noch Bewerbungen geschrieben habe, immer gut gefahren bin und was mir auch immer wieder lobend anerkannt wurde, war dass ich viel Wert auf die Gestaltung der Unterlagen gelegt habe. Die Vorlagen für meine Bewerbungen waren allesamt aus einem selbsterstellten Design. Die Farben des Designs in Anschreiben, Lebenslauf etc. wurden immer auf die Farben des entsprechenden Unternehmens angepasst, ebenso das Bewerbungsfoto (Foto vor Ein-Farb-Hintergrund machen lassen und dann immer den Hintergrund entsprechend der Firmenfarbe ersetzen lassen (keine Einfarbe Fläche, sondern Farbverlauf – wie halt sonst auch üblich bei Bewerbungsfotos)). So bekommt Volkswagen beispielsweise ein blaues Bewerbungsset, Ernst & Young ein blau-gelbes, eon ein rotes etc.
    Darüber hinaus sollte man tatsächlich einiges an Zeit in die Anschreiben investieren, da die Dinger ja von dir überzeugen sollen, aber gleichzeitig eine gewisse Form wahren sollen. Insofern sind mir englische Bewerbungen auch lieber, da du dort nicht nur das übliche Anschreiben, sondern vor allem noch die persönliche Vorstellung deiner Person hast.

  2. [b]AW: Bewerbungen[/b]

    Ich sehe das teils so, teils so. Ich hab mal die Zeit investiert und meine Bewerbungsmappe (zwar digital, aber kommt eh aufs selbe raus) neu durchdesigned. Ist jetzt alles hübsch blau und eigene Schriften, jedenfalls nicht Word Standard.

    Zu den Fragen nach den Eigenschaften: Ich habe den Tipp bekommen, diese nicht wie in einer Liste aufzuzählen, sondern habe diese in je ein, zwei Sätzen ausformuliert, wo dann auch drinsteht, wo und wie ich diese und jene Eigenschaft brauchen konnte bzw. einsetzen konnte und sie mir weitergeholfen hat.

    Was hat es mir gebracht? Mein CV war vorher schon halbwegs schön anzusehen, nur der Erfolg liess auf sich warten. Seit der Aktion hatte 4 Bewerbungen und davon 3 Zusagen … Ich würde sagen, der Erfolg gibt mir recht 😉 Ich sitze jetzt in Wien (nicht in Innsbruck), darf mich wieder als produktives Mitglied der Gesellschaft betrachten und ich denke der Job ist nicht schlecht bezahlt und das Unternehmen ist ein sehr gutes.

  3. [b]AW: Bewerbungen[/b]

    Ja, in der Tat, es handelt sich um Bewerbungen in Deutschland. Deine Aussagen decken sich so ziemlich mit dem, was ich – in diesem speziellen Fall – bei Xing gelesen habe. Der Tipp mit dem Hintergrund im Bild ist nicht schlecht. Wenn es denn funktioniert.

    Ich gehe immer von mir aus und stelle mir vor, ich sei der Personalberater, der die Bewerbungen durchgeht. Intuitiv würde ich sagen, würde jemand der die Farben des Unternehmens auf dem Bild verwendet direkt durchfallen. Aber das ist Ansichtssache und ich bin ja auch nicht geschult für ein großes Unternehmen die Personalberatung zu machen 😉

    Allerdings frage ich mich, ob ich überhaupt für ein Unternehmen arbeiten wollte, bei dem das Design der Bewerbung wichtiger ist, als die Qualifikation die man mitbringt. Da ich aber auch nicht in so einer Notsituation bin, denke ich, steh ich da mit meiner Meinung außen vor.

    Meine Bewerbungen waren immer Schwarz auf Weiß, mit Ausnahme des Fotos. Das war vom Fotografen und in Farbe. Der Aufbau: Schlicht und einfach. Zugegeben, im Nachhinein vielleicht altbacken, bieder oder gar konservativ. Was mich als Person zwar nicht widerspiegelt, aber meine (anscheinend) überholte Einschätzung von Personalern.

    @xmat: Also aufgelistet habe ich die Fähigkeiten auch nicht, sondern wie Du in Sätzen verpackt. Aber macht das so einen Unterschied?
    Ich glaube, ich bin eh nicht für „große“ Unternehmen geeignet. Einer unter vielen widerspricht meiner Vorstellung von effektiver Arbeit. Kleine Unternehmen sind mir lieber. Und ob die Personaler dort genau so denken wie bei Großunternehmen, halte ich irgendwie für fraglich.
    Habe mal bei Siemens geschafft und muss sagen, dass man sich (also vielmehr ich mich) da vorgekommen ist, wie ein Arbeiter aus der Gammaschicht (falls das jemandem was sagt 😉 ). In kleinen Büros wird die Arbeit viel mehr geschätzt und das ist doch dann auch viel angenehmer. Aber das ist auch wieder Ansichtssache.

    PS: Übrigens, Glückwunsch zum neuen Job!

  4. [b]AW: Bewerbungen[/b]

    Ich nehm das jetzt mal aus dem Zusammenhang und zitiere LS, da es genau meine Erfahrungen wiederspiegelt. [quote=“LostSoul, post: 52297″]Mit anderen Worten: Nimm eine Bewerbung, zeig sie fünf Personalern und du wirst wahrscheinlich ebenso viele unterschiedliche Meinungen dazu haben. [/QUOTE]

    Es ist einfach so, dass da immer Personen dahinterstehen, die jeder für sich, eigene Vorstellungen von einer perfekten Bewerbung haben. Was dem einen zusagt gefällt dem anderen überhaupt nicht usw. Es steht auch nirgendwo festgeschrieben wie Bewerbungen auszusehen haben. Man muss da eben irgendwo sein Ding finden um sich von der Masse abzuheben. Wichtig dabei ist, dass man nicht anfängt Passagen und Textvorgaben aus dem Internet zu benutzen oder aus anderen schlauen Büchern. Sondern immer sein eigenes Ding strickt, auch wenns manchmal etwas schwer fällt. Genauso das Design der kompletten Unterlagen. Meiner Meinung nach sollte es einen selbst wiederspiegeln. Also ähnlich wie ein Firmenlogo, was man nur mit der einen Firma assoziiert. Vom Deckblatt übers Foto bis hin zum Briefkopf sollte man immer wiedererkennen, dass man gerade deine Unterlagen in der Hand hat.

    Im Anschreiben selbst stehen bei mir meine individuellen Stärken bzw. Fähigkeiten, also die, die mich ausmachen und wie ich sie auf meinen letzten Positionen eingesetzt habe. Also keine allgemeinen Stärken wie Teamfähigkeit oder das Gängige. Kurz und knapp und sonst haben meine Zeugnisse für mich gesprochen.

    Außerdem habe ich mir für meine Bewerbungen ein Farbschema überlegt, was zu mir passt. Dieses kommt im Fotohintergrund, im Deckblatt, und auch im Briefkopf vom Anschreiben und Lebenslauf wieder. Dabei aber nicht überladen sondern dezent. Das kam immer ganz gut an und an Vorstellungsgesprächen hat es mir auch nicht gemangelt. Ich konnt mich dann nur leider im Gespräch nicht richtig verkaufen. Das war immer das große Problem.

  5. [b]AW: Bewerbungen[/b]

    Das Problem mit dem Gesprächen kenne ich auch noch. Da hilft aber ein Bewerbungstraining weiter. Wenn man mal ein oder zwei simulierte Gespräche mit Feedback hinter sich hat, hilft einem dies schon ziemlich weiter. Nach zwei Jahren auf der Reservebank hatte ich einen Karrierekurs und diesen habe ich nach meinen Bedürfnissen ausgerichtet, also Bewerbungsunterlagen und Gespräch. Das Ergebnis war ein voller Erfolg.

  6. [b]AW: Bewerbungen[/b]

    Ich glaub so ein Bewerbungstraining hätte ich dann auch irgendwann gemacht, wenn der letzte Job bei der Stadt Leipzig auch nicht geklappt hätte. Mit dem Job bei der Stadt im Hintergrund lief dann das Vorstellungsgespräch beim THW sehr viel einfacher, weils ja dann nicht um die Existenz ging, sondern nur um ne Verbesserung.

  7. [b]AW: Bewerbungen[/b]

    Sehr nützliche Informationen und Praxisbeispiele für unterschiedlichste Situationen (z. B. längere Zeit arbeitslos, Krankheits-Phasen, keine rote Linie im Lebenslauf) findet man in diesem Buch: [COLOR=red]>>gelöscht<<[/COLOR]

  8. Einen absoluten Hingucker würdest du übrigens auch landen, wenn du mit einer Prägezange ein hübsche Prägung deines Namens mit Adresse oder vllt. mit Logo im Briefkopf oder in der Fußzeile integrieren würdest. Denn das wäre wirklich ein schickes und edles „Ontop“ was sicherlich keiner deiner Konkurrenten haben wird. Hier gibts solche Prägezangen: [url]https://www.stempelfactory.de/praegezangen/[/url]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert