Mit Demonstrationen, Vorlesungsboykott und Universitätsbesetzungen wollen Studenten und Schüler von heute an in mehr als 70 Städten gegen Missstände im Bildungssystem kämpfen. Der Protest richtet sich vor allem gegen Studiengebühren, die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master und die verkürzte Oberstufe beim achtjährigen Gymnasium.
Das Bündnis „Bildungsstreik 2009“ fordert deutliche Veränderungen bei den Bachelor- und Masterstudiengängen, die mit der vor zehn Jahren verabredeten Bologna-Reform eingeführt worden waren. Die Studenten kritisieren, dass die neuen Studiengänge keine Zeit für vertiefende Studien mehr ließe. Sie fordern außerdem die Abschaffung der Studiengebühren.
[B]Schüler protestieren gegen verkürzte Oberstufe[/B]Die Proteste der Schüler richten sich unter anderem gegen eine „überhastet eingeführte Schulzeitverkürzung“ sowie gegen ein aus ihrer Sicht überholtes Notensystem. „Wir wollen Aufsehen erregen, Druck machen und eine andere Bildungspolitik einfordern“, hatten die Sprecher der Studenten-Bündnisse und der Schülerorganisationen angekündigt.
Quelle: tagesschau.de
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[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Eine Kollegin hat erzählt, ihre Kinder waren jetzt die Woche in Kiel zur Demo, unter anderem auch gegen einen völlig überlasteten Stundenplan, nach Durchrechnung sämtlicher Unterrichtsstunden und anderer schulischer Aktivitäten kam ihre Tochter wohl auf einen Wochenstundenplan von 56 Stunden – ohne Hausaufgaben und Projektaufgaben oder so ^^ Bildung ist ja gut und schön und wichtig, aber doch nicht so??!!!
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Schulischer Stress ist da schon vorprogrammiert. Meine Kleine(grosse :confused2:) ist in der 5. Klasse auf dem Gymnasium und wenn man sieht, das die Kids da teilweise erst 14:15 Uhr Schulschluss haben, das ist schon hart. Immerhin muss sie ja auch schon 07:30 Uhr da sein. Damit ist es ja dann auch noch nicht abgetan. Dann kommen ja noch die verschiedensten Schüler-AGs hinzu, wo man als Kind auch teilnehmen sollte, denn sonst sieht es ganz schnell so aus, als sei man ein Einzelgänger, oder sondere sich absichtlich von der Gruppe ab. Hab ich auf einem Elternabend so zu hören bekommen. Mein Kind geht halt lieber zwei-/dreimal die Woche zum Reitunterricht, als in so ne blöde Bastelgruppe, oder wie auch immer die sich nennen mag. Und da unterstütze ich sie eher, gerade weil der Reitlehrer sagt, sie habe grosses Talent zum Dresurreiten.
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Wobei, wenn ich jetzt im Radio höre, die protestieren gegen ein Abi im Eiltempo nach nur 12 Jahren, dann frag ich mich schon, was das soll. Was bitte schön ist an 12 Jahren Schulbank drücken Eiltempo??? Hab mein Abi auch nach 12 Jahren gehabt und kann nicht sagen, daß wir im D-Zug-Tempo durch den Stoff geschleust wurden. Da werden die Berufseinsteiger ja immer älter, wenn die länger zur Schule gehen, dann womöglich auch noch einige Jahre studieren (auch da bemängeln sie ja, daß die Studierzeit zu kurz wäre) … wann wollen die denn mal anfangen, Geld zu verdienen???
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Naja, das mit dem Abi nach zwölf Jahren ist ja nicht unbedingt so schlimm. Ok, ich habs nach 13 bekommen, aber das war ja letztes Jahrtausend im Westen auch noch so. Wenn die Schüler rechtzeitig darauf gepolt werden, nach 12 Jahren fertig zu sein ist es ja auch ok. Blöd wirds nur, wenns den Lehrern, die seit ewigen Zeiten den immer gleichen Stoff pauken, erst in der 11. Klasse einfällt. Dann wirds bissel eng.
Ich hab gestern im Radio gehört, dass die Studis sich über den Bachelor und Masterabschluss beschweren. Diese sind mal eingeführt worden, um die Studis mit ihren Abschlüssen international vergleichen zu können und dafür, dass die Abschlüsse auch im Ausland anerkannt werden. Gar nicht schlecht meiner Ansicht. Und ich finde es auch nicht schlecht, dass man nach drei Jahren schon einen Abschluss haben kann. Das ist zwar nicht wenig Arbeit, aber sich jetzt darüber zu beschweren, wo es den Abschluss zumindest an mehreren Unis schon seit 2000 gibt find ich ein wenig daneben. Ich find die Möglichkeit nach drei Jahren schon was in der Tasche zu haben ganz gut, hätte man beim Dipl. Studiengang nach drei Jahren aufgehört, hätte man gar nichts in der Tasche…
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Es hat auch etwas mit den Bundesländern zu tun. Bayern hat immer noch das schwerste Schulsystem. Da hat sich das eine Jahr deutlich bemerkbar gemacht. Hier im Grenzgebiet haben einige Eltern ihre Kids in den thüringischen Nachbarort aufs Gym geschickt. Offiziell wegen besserer Bedingungen, in Wirklichkeit war es die einzige Möglichkeit bessere Noten zu bekommen.
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Nachher fragt aber doch keiner mehr, wo Du zur Schule gegangen bist, oder? Hauptsache ABI und Studium.
Das war jetzt keine Feststellung, sondern wirklich eine Frage.
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Kommt darauf an. Meine Abteilung interessiert sich fast gar nicht für den Schulabschluss. Wir laden die in Frage kommenden Bewerber zum Probearbeiten ein, und entscheiden dann durch unsere Erfahrung. Hat bisher meist sehr gut geklappt. Ich kenne aber auch größere Firmen, die sogar berücksichtgen welches unserer Gymnasien ein Bewerber besucht hat.
Wie auch immer, ich habe momentan zwei Neffen auf dem Gymnasium die trotz eher einkommensschwacher Eltern gut mitkommen. Und das obwohl sie ordentlich ausserschulische Aktivitäten haben, bzw. der ältere einen kleinen Job.
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Vielleicht fällt ihen aber auch einfach nur das lernen leicht. Einkommensschwache Eltern sind ja nicht gleich mit dummen Kinder zu assoziieren. 😉
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Huch, muss ich das doch erklären? Damit spiele ich natürlich auf die Statistik an, daß Bildung proportional zur Börse der Eltern ist. Mit Intelligenz hat das nichts zu tun. Was meine Neffen angeht, ist immer mindestens ein Elternteil da der zum Lernen anspornt, bzw. in den Arsch tritt. Ausserdem passt das soziale Umfeld.
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
Ich hatte Dich schon verstanden, daher hab ich ja auch noch den Smiley gesetzt. Wichitg war nur der erste Satz in meinem vorherigen Post.
[I]Vielleicht fällt ihnen aber auch einfach nur das lernen leicht.[/I]
So ist es jedenfalls bei meinem Kind. Der fällt das lernen leicht, wenn sie will – und wenn sie ein Ziel gesetzt bekommt. Im Moment ist es das reiten. Wir erlauben ihr das zwei-/dreimal die Woche, wenn die schulische Leistung stimmt. Und siehe da, sie lernt nicht mehr als früher, aber die Noten werden trotzdem besser :).
[b]AW: Bundesweiter Bildungsstreik[/b]
[quote=“icehouse, post: 38021″]Nachher fragt aber doch keiner mehr, wo Du zur Schule gegangen bist, oder? Hauptsache ABI und Studium.
Das war jetzt keine Feststellung, sondern wirklich eine Frage.[/QUOTE]
So ist es. Ich selbst habe zwar nicht studiert, aber mein Ex-Chef hat nicht mal gefragt, ob ich eine Ausbildung oder einen Schulabschluss habe. Das ich Abitur habe und aufgrund meiner Ausbildung auch meine Rechte als Arbeitnehmerin kenne, das hat er jetzt zu spüren bekommen…
Aber es ist wirklich traurig, dass die Ausbildung in erster Linie von dem Portemonaie der Eltern abhängt. *kopfschüttel* Aber wer weiß, vielleicht tu ich mir das doch noch an. Aber dann an der Fachhochschule, da ist das Studium eh praktischer und weniger theoretisch…